Tierpraxis Dr. Szabados Die richtige Ernährung

Die richtige Ernährung

Die richtige Ernährung des Hundes ist eine wichtige Grundvoraussetzung für die normale Entwicklung und für die Erhaltung seiner Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Obwohl klassische Mangelerkrankungen heute kaum mehr vorkommen, wird die Mehrzahl der Hunde gerne mit Speiseresten, Küchen- und Fleischabfällen oder aber mit hochwertigen Produkten der Fleischindustrie mehr emotional als rational ernährt. Häufig werden aber Faktoren, wie Alter, Körpergröße und – gewicht, Temperament, Leistung, Umwelt und Haltungsbedingungen und der daraus resultierenden Energie- und Nährstoffbedarf vergessen.

Für die notwendigen Nahrungsfaktoren wie Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine werden in der Literatur unterschiedliche Bedarfswerte angegeben.

Der Proteinbedarf des Hundes richtet sich nach dem sehr unterschiedlichen Gehalt an essentiellen Aminosäuren im Futtereiweiß. Wegen seines hohen Preises wird Eiweiß in der Fütterungspraxis mehr zur Aufrechterhaltung des Stickstoffgleichgewichtes als zur Deckung des Energiebedarfs eingesetzt. Das Fehlen von Eiweiß führt zu klinisch manifesten Krankheitserscheinungen, wie z.B. Störungen im Wachstum und Fortpflanzungsgeschehen bzw Haarwachstum und in der Leberfunktion, Abmagerung, Verminderung der Widerstandsfähigkeit des Organismus gegenüber Infektionskrankheiten. Zu viel verabreicht (reine Fleischfütterung), kommt es zu vermehrt anfallendem Harnstoff, welcher nierenbelastend mit dem Harn ausgeschieden wird.

Am besten verdaut und resorbiert der Hund rohes Fleisch sowie Fleisch- und Tierkörpermehle, Fisch und Fischmehl, Hühnerei und Topfen. Für Proteine wird im Allgemeinen der Anteil an der Gesamtfuttermenge mit ca 20% angegeben. Eine wichtige Proteinquelle für die Hundeernährung ist auch das pflanzliche Eiweiß, geeignet sind Sojabohnenmehl, Futterhefe.

Fett ist neben seiner Funktion als Energieträger zur Abdeckung des mit etwa 2% angegebenen Bedarfs an essentiellen Fettsäuren erforderlich. Alle gebräuchlichen Fette werden gut verwertet und bis zu 90% resorbiert.

Der Kohlenhydratbedarf des Hundes wird mehr oder weniger durch Stärke und Zucker abgedeckt. Wichtige Energielieferanten für die Hundeernährung sind besonders Hafer- und Weizenflocken, Reis, Gerste- oder Roggenschrote bzw. –mehle zu erwähnen. Ihr z.T hoher Rohfasergehalt wirkt stark sättigend (Ballaststoffe) und regt die Magen- Darmperistaltik an.

Von großer Bedeutung ist auch die ausreichende Versorgung der Hunde mit Mineralstoffen und Vitaminen. Da die meisten Mineralien in den üblichen Futtermitteln nicht ausreichend vorhanden sind, muß besonders auf die Zufütterung von Calcium, Phosphor und Magnesium (in Knochen oder Knochenmehlen enthalten) und andere Spurenelemente (Fertigpulver, handelsübliche Mineralstoffmischungen – meist kombiniert mit Vitaminzusätze) geachtet werden. Von den Vitaminen sind hauptsächlich die Vitamine A,D E und B zu berücksichtigen. Als Vitaminquellen werden Weizenkeimmehl oder – öl (Vit E), Dorschleber, Fischöl , tockene Bierhefe (Vit. B-Komplex), Gemüse aller Art (z.B. rohe geriebene Rüben, Spinat, Kohl), aber auch Obst (griebene Äpfel, Bananen) empfohlen.

Die Verfütterung von Trocken- oder Dosenfutter ist jedem Hundebesitzer individuell überlassen. Wichtig ist nur die Verdaulichkeit und die Verträglichkeit der angebotenen Nahrung, manche Tiere können nur mit einem Futtermittel ernährt werden.

Trockenfutter wird als Hundeflocken, Hundekuchen und Pellets angeboten. Es besteht aus pflanzlichem und tierischem Eiweiß, Fett, Kohlenhydraten und unverdaulichen Ballaststoffen zur Förderung der Peristaltik. Wegen seines geringen Wassergehaltes von ca 10% müssen Hunde, die nur Trockenfutter erhalten, ausreichend frisches Trinkwasser zur freien Verfügung haben.

Dosenfutter ist eine Mischung aus Fleisch, Fleischabfällen und Nebenprodukten der fleischverarbeitenden Industrie mit Kohlenhydraten, Fetten und entsprechenden Mengen an Mineralstoffen und Vitaminen.