Tierpraxis Dr. Szabados Ellbogendysplasie (ED)

Ellbogendysplasie (ED)

In den letzten Jahren werden bei jungen, großwüchsigen Hunden( Retriever, Schäferhunde, Bernhardiner, Neufundländer usw. ) als Lahmheitsursache im Bereich der Vorderextremitäten immer häufiger Erkrankungen des Ellbogengelenkes diagnostiziert.

Es handelt sich dabei meist um degenerative, arthrotische, erblich bedingte Veränderungen im Ellbogengelenk (ebenso auch im Schulter- bzw. Handwurzelgelenk), die in den meisten Fällen ihre Ursache schon während der Wachstumsphase beim jugendlichen Hund haben.

Die erkrankten Hunde zeigen häufig eine Auswärtsdrehung bzw. -stellung der Vorderpfoten, die Ellbogengelenke werden eng am Körper gehalten. Tritt eine Lahmheit auf, ist diese anfangs wechselnd, d.h. nur zeitweise wird der Hund anfänglich eine Unregelmäßigkeit in der Bewegung zeigen. Später wird die Lahmheit nach längerer Ruhe und /oder Belastung stärker, sodass sich bei längerer Krankheitsdauer eine Muskelatrophie (Muskelschwund) des Oberarmes entwickelt. Die Gelenke werden vermehrt gefüllt, sind sehr schmerzhaft bei der Untersuchung ( Beugen / Strecken in extremer Position). Bestehen schon erhebliche Arthrosen (knöcherne Zubildungen), können sogar Reibegeräusche im Gelenk hörbar und ein „Grammeln“ fühlbar sein. Ebenso können Bewegungseinschränkungen des Gelenkes festgestellt werden.

Die wichtigste Untersuchungsmöglichkeit ist die Röntgendiagnostik, um die verschiedenen Ellbogenerkrankungen richtig zu differenzieren. Dabei ist eine hohe Aufnahmequalität von großer Wichtigkeit, um auch sehr diskrete, kleine Veränderungen schon im Anfangsstadium erkennen zu können.

Es sollten immer, auch bei einseitiger Lahmheit, beide Ellbogengelenke geröntgt werden. Während kleine Defekte bei strikter Ruhe und Futterumstellung ausheilen können, besteht bei größeren Läsionen oder Schuppenbildung(Ablösung der Knorpelschicht im Gelenk) nur die Möglichkeit der operativen Entfernung der freien Gelenkskörper und der Reinigung des Gelenkes. Die abgebrochenen Knorpel/Knochenstücke müssen möglichst früh aus dem Gelenk entfernt werden. Hunde mit einer Ellbogendysplasie (ED) dürfen nicht zur Zucht verwendet werden, ebenso nicht Hunde mit der sog. Hüftdysplasie (HD).

Klassifizierung

  • Grad 0 = Normal – keine Osteophyten oder Sklerose (siehe Bild links)
  • Grad 1 = Milde Arthrose – Osteophyten kleiner als 2 mm oder Sklerose der Gelenkfläche (Incisura trochlearis) der Elle
  • Grad 2 = Moderate Arthrose – Osteophyten zwischen 2 und 5 mm groß
  • Grad 3 = Schwere Arthrose – Osteophyten größer als 5 mm (siehe unten)

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