Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Bindhauterkrankungen treten bei der Katze häufig auf. Weil bei der Katze keine Bindehaut sichtbar ist, bemerkt der Besitzer nur Augenausfluß, Veränderungen von Lage und Farbe des 3. Augenlides und auch einen Augenzwang.
Ursachen sind meistens Infektionserreger. Erbringt die Anamnese, dass in einem Haushalt mehrere Katzen betroffen sind, oder die Katze freien Auslauf hat, in Pension oder auf einer Katzenausstellung war, so spricht dieses für eine Ansteckungskrankheit. Mechanisch oder chemisch bedingte Reizung kann auch eine Konjunktivitis erzeugen. Katzen, die freien Auslauf haben, zeigen besonders im Frühling und Sommer Bindehautreizung pflanzlicher Ursache (Pollen).
Eine vollständige Anamnese mit eingehender Augenuntersuchung, Anlegung von Kulturen für Pilze- bzw. Bakterien und Abschabungen für zytologische Untersuchungen sind für eine genaue Diagnose erforderlich.
Die häufigsten viralen Erkrankungen des Auges werden durch Calici- und Herpesviren verursacht, die auch Infektionen der oberen Atemwege hervorrufen. Die bakterielle Konjunktivitis ist häufig als Folge von Kampfwunden mit Abszessen am Kopf und Verletzungen am Auge selbst anzusehen. Die Bakterien verursachen einen schleimig-eitrigen Augenausfluß, die Lidbindehäute sind meist verquollen und hochgradig gerötet. Erschwerend ist oft das Reiben mit der (meist nicht sterilen) Pfote am Auge.
Tierbesitzer versuchen dann mit Kamillentee die Augen auszuwischen, was aber häufig zur weiteren Reizung der Lidbindehäute führt. Vermieden werden sollte auch unbedingt Zugluft, besonders dann, wenn die Katze am Fensterbrett sitzt.
Nur lauwarmes Wasser oder Käsepappeltee sollen in solchen Fällen eingesetzt werden. Sollten die klinischen Symptome nicht verschwinden, muß tierärztlich nachgeholfen werden. Augensalben oder -tropfen können dann als Nachtherapie zu Hause eingesetzt werden.