Tierpraxis Dr. Szabados Krankheiten der Mundhöhle

Krankheiten der Mundhöhle

Sehr häufig werden Katzen beim Tierarzt mit Appetitlosigkeit, starkem Speicheln aus dem Mund und einem verklebten Fell an der Halsunterseite vorgestellt. Sehr oft stellt sich heraus, dass die Ursache entzündliche Prozesse in der Mundhöhle sind.

In erster Linie sind Zahnfleischentzündungen zu erwähnen, die häufig am Zahnfleischrand beginnen und durch Rötung, Schwellung und Schmerzhaftigkeit der betroffenen Stelle gekennzeichnet sind (Gingivitis).

Als nächstes ist die Mundschleimhautentzündung (Stomatitis) zu erwähnen, die durch Einwirkungen äußerer Noxen (wie z.B. Verletzungen , Verätzungen, Fremdkörper) entsteht und auf bestimmte Areale begrenzt bleibt. Klinisch zeigen sich diese lokalisierten Veränderungen als Rötung, Schwellung, Epitheldegeneration (leblos erscheinende, grauweiße Schleimhautdefekte), Epithelabstoßung bis hin zum Zerfall der oberflächlichen Schicht mit blutig-eitrigen Belägen. Generalisiert in der Mundhöhle kann die Stomatitis bei viralen Infektionen auftreten, wie beispielsweise beim Katzenschnupfenkomplex (Calici-, Herpesviren) oder infolge Immunschwächung (Leukose, FIP, FIV) , aber auch bei einer Autoimmunerkrankung (z.B. Pemphigus vulgaris).

Ebenso können entzündliche Erkrankungen der Zunge (Glossitis) ursächlich für Inappetenz sein. Durch Risse nach Kämpfen, Strangulation des Zungenkörpers durch Knorpelringe der Luftröhre (als Nahrung nicht geeignet!), Nähfaden , Verätzungen, Verbrennungen usw. kann die Zunge geschädigt werden, wobei sekundäre Infektionen durch Bakterien das Krankheitsgeschehen wesentlich beeinflussen können. Starkes, zT. blutiges Speicheln, schmerzhaftes Öffnen des Fanges und ständige Unruhe mit Pfauchen veranlassen die Tierbesitzer, den Tierarzt aufzusuchen.

Die vielen Arten von Zahnerkrankungen, Mandelentzündungen (Tonsillitis), div. Krankheiten der Speicheldrüsen, tumoröse Erkrankungen usw. seien nur am Rande erwähnt.

Die Therapie besteht in solchen Fällen, neben der Behebung der Ursache, in Gaben von Antibiotika, Infusionen, reinigenden und desinfiszierenden Mundspülungen, künstlicher Ernährung oder sogar chirurgischen Maßnahmen.