Tierpraxis Dr. Szabados Meerschweinchen als Heimtier

Meerschweinchen als Heimtier

Die Stammform unseres Haus-Meerschweinchens ist eine Unterart des in Südamerika beheimateten Wild-meerschweinchens, das zur Ordnung der Nagetiere zählt. Das Hausmeerschweinchen wurde bereits 1000 v.Chr. von den Inkas domestiziert. Es wurde in kleineren Rudeln gehalten und diente vornehmlich als Nahrungsmittel, wurde jedoch auch den Göttern als Opfertier geweiht. Mit der Entdeckung Südamerikas durch die Spanier gelangte das Meerschweinchen im 16. Jh. nach Europa.

Wir unterscheiden 3 Arten, die als Heimtiere gehalten werden:

  • Das Angora-Meerschweinchen mit langem seidigen Fell
  • Das Rosetten-Meerschweinchen mit auffälligen Haarwirbeln
  • Das kurzhaarige englische Meerschweinchen

Die einfache Haltung ist der Hauptgrund für die große Beliebtheit dieser Tiere als Heimtiere. Da Meerschweinchen in der Natur in Rudeln zusammenleben, ist es ratsam, mehrere Meerschweinchen zusammen zu halten, jedoch ist auch Einzeltierhaltung möglich, wenn dem Tier ein ausreichender „Familienanschluß“ geboten wird.

Das Meerschweinchen benötigt einen Käfig mit mind. 80 cm Länge, 60 cm Breite und 40-50 cm Höhe. Die Tiere sollen täglich einige Zeit frei in der Wohnung herumlaufen können, um dem Bewegungsdrang Genüge zu tun. Da sie Fluchttiere und Höhlenbewohner sind, benötigen sie einen Unterschlupf, in dem sie sich verstecken können. Als Einstreu bei Käfighaltung empfiehlt sich Heu, Stroh oder Sägemehl, die Bodenschicht soll ca 4 cm dick sein, um Ballengeschwüre zu verhindern. Torfmull ist wegen seiner staubigen Beschaffenheit und der Gefahr von Pilzinfektionen weniger geeignet, er verunreinigt auch sehr schnell und klebt an den Tieren. Meerschweinchen setzen sehr viel Urin ab, was eine häufige Erneuerung des Streuguts erforderlich macht. Holzkäfige sind wegen der großen Urinmenge nicht empfehlenswert.

Meerschweinchen lassen sich sehr gut zusammen mit Kaninchen halten, jedoch sollen hierbei nicht mehr als 1 oder 2 Kaninchen mit einer Meerschweinchen- gruppe zusammen sein. Die kleinen Haustiere sind während der Eingewöhnungsphase sehr scheu und schreckhaft. Wenn man jedoch plötzliche Bewegungen vermeidet und behutsam mit ihnen umgeht, lernen sie ihre Bezugsperson bald kennen und begrüßen sie durch freudige Pfeiflaute.

Die richtige Ernährung

Da Meerschweinchen Zellulose aufspalten, haben sie einen sehr langen Darm, der bis zu ca 2 m lang werden kann.. Daher nimmt die Verdauung eine sehr lange Zeitspanne in Anspruch. Die Gesamtdarmpassage eines Nahrungsmittels kann bis zu einer Woche dauern. Dies erklärt, daß durch Änderung der Futterzusammenstellung sehr leicht Verdauungsstörungen eintreten können. Es empfiehlt sich daher, das Futter möglichst gleichmäßig zusammenzustellen und häufige Abwechslungen zu vermeiden.

Auf eine ausgewogene Ernährung ist großer Wert zu legen, da die meisten Erkrankungen, mit denen Meerschweinchen in der Praxis vorgestellt werden, auf falscher Ernährung beruhen. Daher plötzliche Umstellungen vermeiden!

Verfüttern kann man Gras, Löwenzahn, Chicorée, Salat, Futterrüben, Karotten, Tomaten, Gurken, Kohlrabi aber auch Äpfel, Birnen, hartes Brot. Selbstverständlich können fertige, handelsübliche Körnermischungen gegeben werden, die u.a. Mais, Gerste, Hafer, Weizen, Haferflocken, gekochten Reis enthalten. Ausreichend Heu von guter Qualität ist besonders für die Verdauungstätigkeit wichtig und soll in einer Futterraufe angeboten werden ( Verunreinigung durch Kot und Urin ), Trinkwasser natürlich aus Flaschen mit Saugstutzen. Besonders auf die tägliche Vit.C Zufuhr ist zu achten, diese kann über das Trinkwasser in Form von ca 20mg. Ascorbinsäure beigegeben werden.